Vereinschronik 1930-1990

Bevor in Binzwangen Fußball gespielt wurde, gab es einen Radfahrverein. Das genaue Datum der Gründung kann nicht mehr festgestellt werden, doch dürften die Anfangszeiten des Vereins in den Jahren kurz nach dem 1. Weltkrieg liegen.

Im Jahre 1922 wurde im Garten der Familie Korherr ein großes Radfahrerfest gefeiert. Bei dieser Gelegenheit fand auch die Weihe der Vereinsfahne statt. Allmählich entwickelte sich der
Verein zu einer stattlichen Gruppe, in der eine rege Vereinstätigkeit herrschte. So beteiligten sich die Mitglieder an Radrennen und Radfahrerfesten. In den Sommermonaten wurden regelmäßig Ausflüge durchgeführt. Großen Anklang fanden bei der Bevölkerung auch die Theaterstücke, die vom Verein jährlich der Öffentlichkeit vorgeführt wurden. Leider bedeutete der 2. Weltkrieg für den Radfahrverein das Ende der aktiven Vereinstätigkeit.

Nach Kriegsende fand sich niemand mehr, der diesen einmal so aktiven Verein wieder ins Leben rufen wollte. Als Erinnerung an diese Zeit ist uns die Fahne des Vereins geblieben.

 

Vereinsgründung 1930

„Elf Freunde müsst ihr sein“ Dieser Satz wird zwar Altbundestrainer Sepp Herberger zugeschrieben, hatte aber für die mit sicherlich viel Idealismus ausgestatteten jungen Männer aus Binzwangen schon im Gründungsjahr 1930 seine Gültigkeit. Zu damaliger Zeit wurde das Fußballspiel allmählich auch auf dem Lande bekannt. Trotz primitiver Verhältnisse und vieler
Widerstände, fassten einige junge Männer den Entschluss, sich im sportlichen Wettkampf mit den umliegenden Mannschaften zu messen. Dazu war die Anschaffung eines einheitlichen Sportdresses notwendig Willi Ammer schwebte damals schwarz-gelb als die für sie gegebene Farbe vor. Er einigte sich mit seinem Schulfreund Karl Dörr zur Beschaffung dieser Sportkleidung. Diese musste damals in Stuttgart bei der Sportfirma Breitmeyer bestellt werden. Sie nannten sich von da an „FC Schwarzgelb“. Stolz zogen sie damals in Elferformation durch das Dorf zum Sportplatz mit dem Lied „Wenn schwarz und gelb nach auswärts ziehen“. Erste
Mannschaftsgegner waren Hundersingen, Ennetach, Marbach und Langenenslingen. Höhepunkte
waren Pokalspiele in Marbach und Hundersingen.

Gründungsmitglieder waren:

Sturm: Willi Ammer; Alfons Enderle; KarlDörr; Fidel Enderle; Josef Scherer

Läufer: Benedikt Graf, Schmid Paul genannt „Munt“, Gebhard Beller

Abwehr: Hermann Buck; Karl Rothmund; Paul Kessel

 

Sportplatz

Einen geeigneten Sportplatz gab es zu Beginn nicht. Die ersten Trainingseinheiten wurden deshalb in den „Grenzenwiesen“ oder auf anderen geeigneten Grundstücken abgehalten, wofür die Besitzer oft kein Verständnis zeigten. Fündig wurde man schließlich weit außerhalb in einer verlassenen Kiesgrube im Gewann „Stückle“. Dort konnten sich die Fußballspieler ungehindert sportlich betätigen. Ihrem Ziel, einen Fußballverein zu gründen, sahen sich die Fußballer wieder etwas näher, als Torstangen beschafft wurden. Einige Jahre später wurde der Sportplatz in die näher gelegene „Gansweide“ verlegt. Leider ging die Vereinstätigkeit in den Jahren des 3. Reichs zurück, da der Wehrsport immer mehr im Vordergrund stand und der Fußballclub in die Hitlerjugend eingegliedert wurde.

 

Fußball von 1945-1951

Kurz nach dem zweiten Weltkrieg war es fast unmöglich an irgendeine sportliche Betätigung zu denken. Einige junge Männer hatten ihr Leben im Krieg verloren. Die Zeit wurde durch die Militärregierung bestimmt. Aber bereits im Jahre 1946 sorgten gelockerte Bedingungen der Militärregierung dafür, dass ein begrenzter Sportbetrieb möglich war. Wiederum gab es einige
beherzte Männer in unserer Gemeinde, die den Sportverein wieder ins Leben riefen. Im Spielbetrieb wurde der damalige FC Binzwangen durch junge Männer unterstützt, die aufgrund der schlechten Ernährungslage in den Städten aufs Land zogen. Der junge Verein konnte davon profitieren und seine Spielstärke dadurch erheblich verbessern.
Als sportlicher Höhepunkt dieser Periode darf wohl das 1949 durchgeführte Sportfest bezeichnet werden. Neben Pokalspielen fand das Hauptspiel gegen den FC Krauchenwies statt, der damals eine sehr starke Elf hatte. Mit 2:4 unterlag unsere Mannschaft dem spielstarken Gegner. Als Attraktion fand ein Damenhandballspiel zwischen Ertingen und Andelfingen statt. Die Beschaffung von Sportkleidung und Bällen war nur im Tausch gegen Getreide möglich. Mehrere Gönner, besonders Paul und Martin Baur, sind zu erwähnen, von denen unser Verein große Unterstützung erfahren durfte. Die damaligen Auswärtsfahrten zu den Spielen wären ohne deren Hilfe nicht möglich gewesen.Der damals viel zu kleine Sportplatz wurde zweimal vergrößert. Er befand sich in den Flurstücken in den „Stöcklen“. Mit Hacke, Pickel und Schaufel, Schubkarren und Pferdegespann, wurden die Arbeiten erledigt. Heute ist dieses Gelände in das Gewerbegebiet Brühl in der Austraße an mehrere Firmen aufgeteilt. 1951 ging es mit dem Verein leider bergab. Spielerabgänge und mangelndes Interesse waren die Gründe dafür, dass die Vereinstätigkeit drei Jahre ruhte.

 

Die Vereinsgeschichte 1954-1970

Wieder ins Leben gerufen wurde der SV Binzwangen am 08. August 1954 mit einer Sitzung im Gasthaus zum Löwen. Eine 1. Mannschaft und eine Reservemannschaft spielten in der C-Klasse des Kreises Saulgau.